Kaufleute

Woher kommt die Redewendung “Rubbel die Katz”?

Bei “Rubbel die Katz” handelt es sich um eine alte Redenart aus dem Mittelalter. Damals wurde die heutige Geldbörse oder Portomonaie noch Geldkatze genannt wurde. Geldkatzen waren länglich runde Gürtel aus Leder (oft aus einem Katzenbalg, daher rührt der Name) oder Stoff und wurde von den Kaufleuten um den Bauch gebunden. Die Kaufleute haben, wenn sie selber Geld ausgeben wollten, während der Preisverhandlung diese Geldkatze gestreichelt, also “gerubbelt”. Vermutlich um sich zu vergewissern, dass noch alles Geld oder eben viel darin enthalten ist.

“Rubbel die Katz” war eine Aufforderung, sich zu schneller entscheiden und die Geldkatze zu öffnen. Heute ein Synonym dafür, etwas schneller zu erledigen.

Wieso sagt man, dass jemand etwas aus dem Effeff kann?

Die umgangssprachliche Redewendung „Etwas aus dem Effeff zu können“ bedeutet, eine Sache vorzüglich zu beherrschen bzw. entsprechendes Wissen sehr schnell abrufen zu können oder sich ergebende Zusammenhänge zügig zu verstehen.

Erklärungsansätze:

Die geläufigsten Erklärungen für diese Redewendung sind:

  • ff. steht für „folgende Seiten“ (und nicht, wie oftmals anzutreffen, für „fortfolgende“): Wer etwas „aus dem Effeff“ (ff.) kann, beherrscht nach dieser Erklärung nicht nur einen Einzelaspekt, sondern auch alle folgenden „Seiten“ des Themas.
  • Kaufleute bezeichnen seit dem 17. Jahrhundert feine Waren mit f (fino), ff steht dabei für sehr fein (finissimo). Analoges bedeutet FF bei Lebensmitteln. Wenn man also etwas aus dem Effeff beherrscht, kann man es sehr fein.
  • Im Mittelalter wurden die Digesten/Pandekten (eine Sammlung von Textauszügen aus Juristenschriften) von römischen Juristen mit dem Zeichen ff abgekürzt. Hierbei handelt es sich möglicherweise um ein verballhorntes π (griech.: pi) von pandectae. Eine andere Auffassung ist der Ansicht, es handele sich um ein durchquertes D von Digesta. Die Digesten, die allein aus 50 Büchern bestehen, stellten eine sehr umfangreiche Sammlung der erwähnten Texte dar. Auch ihre Ordnungskriterien waren komplex. Aus ihnen zu lernen war schwierig. Für den Anfänger hatte Justinian deswegen neben den Digesten auch noch die sog. Institutionen erlassen. Sie bestanden aus nur vier Büchern geringen Umfangs und wiesen ein zwar sehr deutbares, jedoch bei erstem Zugriff einfacheres Ordnungssystem auf. Daher der Name. Denn kannte jemand Etwas aus dem ff ., so kannte er es aus den Digesten und nicht nur aus den Institutionen. Er war also Profi, nicht Anfänger.
  • Der Begriff „aus dem Effeff“ kommt aus dem Lateinischen, und zwar „ex forma, ex functione“. Jemand beherrscht etwas aus dem Effeff, wenn er es nicht nur der Form nach beschreiben, sondern auch die Funktionsweise erklären kann.